Maibaum vom Kindergarten gestohlen

Brauchtum und Tradition sind wichtige Wurzeln für jede Gemeinde. Besonders Vereine sind bei vielen Anlässen sehr bemüht, das „Dorfleben“ mit diversen Aktivitäten aufrecht zu erhalten.

In Gramastetten fängt das schon bei den Kleinsten an. Denn die Pädagoginnen vom Kindergarten lernen bereits den Jüngsten den Verlauf der Jahreszeiten sowie die dazugehörigen Feste. So wurde Anfang Mai mit viel Mühe ein Maibaum im Pfarrhof vor dem Kindergarten aufgestellt. Bilder davon kann man sich auf der Website vom Kindergarten ansehen.

Warum wir den Maibaum gestohlen haben

Beim Maibaum-Fest der Landjugend erzählte uns Barbara Maresch, die Leiterin vom Kindergarten, dass es „erwünscht“ ist, den Maibaum vom Kindergarten zu stehlen, damit die Kinder auch diesen Brauch schon in jungen Jahren kennen lernen. Da einige Mitglieder vom Verein zur Erhaltung der Burgruine Lichtenhag am Maifest anwesend waren, war der Deal schnell beschlossen: Wir stehlen den Maibaum vom Kindergarten!

Die organisatorischen Dinge waren schnell mit den Pädagoginnen vereinbart. Und so trafen wir uns am Samstag, den 28. Mai am späten Nachmittag um den Maibaum vom Kindergarten zur Burgruine zu bringen. Anfangs war geplant, den Baum mit Traktor und Anhänger zu transportieren. Doch der Baum sah schon sehr knusprig aus und wir hatten viele starke Männer mit dabei!

Vereinte Vereine beim Maibaum stehlen

Neben den Mitgliedern vom Burg-Verein waren auch Mitglieder vom Wirtschaftsbund sowie vom neu gegründeten Elternverein der Gartenkinder mit dabei. Das ging recht einfach, denn viele sind bei all diesen Vereinen aktiv engagiert. Arnold Letschnik hat unsere Tat musikalisch perfekt begleitet.

Wir haben den Kindern ein Rätsel hinterlassen, damit sie sich auf die Suche nach dem Maibaum machen konnten. Am Montag wurde dann in den sechs Kindergarten-Gruppen gerätselt, wo der Maibaum zu finden ist. In zwei Gruppen waren „Maulwürfe“ versteckt und konnten auch einige Details von der Aktion erzählen, da sie tatkräftig mitgeholfen haben.

Weg zur Ruine mit Labstation

Der Weg zur Ruine führte uns durch die gesamte Marktstraße, wo wir mitten drin einen kurzen Stopp machten, um einem Geburtstagskind (auch Vereinsmitglied) ein Ständchen zu singen. Über den Schmiedberg ging es dann weiter zu unserer geplanten Labstation. Auch wenn der Baum nicht recht schwer war, tat die kurze Trinkpause ganz gut. Danach ging es gestärkt weiter bergauf Richtung Burgruine.

Maibaum ziert Burgruine

Nachdem der Maibaum im Burghof aufgestellt wurde, ließen wir am Lagerfeuer den Abend noch lange ausklingen. Knacker, Stockbrot, Erdäpfelsalat und Kuchen sowie erfrischende Getränke haben uns bis spät in die Nacht begleitet.

Kindergarten löst Maibaum aus

Das Rätsel wurde erfolgreich gelöst! Während die kleinen Kinder die Stellung im Kindergarten hielten, wanderten die mittleren Kinder sowie die Schulanfänger am Dienstag zur Burgruine. Beinahe 80 Kinder lösten mit einem Mai-Lied den Maibaum aus. Danach wurde gemütlich im Burghof gejausnet und viele lustige Geschichten ausgetauscht.

Dann ging es wieder zurück in den Kindergarten. Und weil es beim Maibaum stehlen vom Kindergarten andere Regeln gibt, durften wir vom Burg-Verein die Kinder vor der Rückreise mit einem kleinen Geschenk beglücken. Der Baum wurde von zwei Mitarbeitern der Gemeinde Gramastetten zurück in den Pfarrhof gebracht, wo alle Kinder schon gespannt auf ihren Maibaum warteten.

Ein herzliches Dankeschön!

Die Aktion war nicht nur für die Kinder sehr aufregend und lustig, auch wir Erwachsenen hatten sehr viel Spaß beim Maibaum stehlen!

Wir sagen vielen, vielen Dank an …

  • alle Beteiligten für das Organisieren & Vorbereiten des gesamten Tages inkl. Verköstigung!
  • die Familie Kaiser, dass wir den Garten als Labstation verwenden durften!
  • Arnold, der mit seiner Musik alles noch schöner gemacht hat!
  • die Gemeindemitarbeiter für den Rücktransport des Baumes!
  • alle Personen, die beim Stehlen mit dabei waren!

Ein großer Dank geht an die Pädagoginnen vom Kindergarten. Ihr habt die Kinder perfekt vorbereitet, die Geschichte gut platziert und die vielen Kinder glücklich und zufrieden zur Ruine und wieder zurück gebracht.

Es waren sehr gelungene Tage, an denen viele bleibende Erinnerungen geschaffen wurden!