Gestern habe ich mich das erste mal auf das Gerüst getraut. Am Turm selbst war ich ja schon ein paar mal, nur ist das irgendwie anders, weil man immer mit dem Boden verbunden ist.
Dieses mal kletterten wir am Gerüst hoch und stiegen Etage für Etage bis zur Spitze des Wehrturms hinauf. Von herunten sah es für mich gar nicht hoch aus – aber umso höher wir kamen, umso mehr wurden mir die fast 40 Meter bewusst. Vor allem wenn man dann ganz oben ist und auf den Parkplatz runterschaut.
Was mir noch mehr bewusst wurde, war die Leistung, die die Männer der Gerüstbaufirma sowie die Steinmetze und deren Helfer hier leisten. Es ist für mich unglaublich, wie man in so einer Höhe Tag für Tag arbeiten kann. Ich hatte schon zu tun, dass ich mich mit beiden Händen festhalte und das Zittern in meinen Knie unter Kontrolle bekam! 🙂
Beim Gerüst aufstellen war dann auch noch kein Untergrund vorhanden und die Männer mussten ja in der „Leere“ weiter arbeiten. Ich habe höchsten Respekt vor dieser Leistung!
Was ich aber hier zu sehen bekam, war die Mühe wert. Man sieht von oben sehr gut den Baufortschritt und die Konservierungsmethode der Steinmetze. Da das gesamte Areal gesperrt ist und das Gerüst von Fremden auch nicht begehen werden darf, habe ich soviel Fotos wie nur möglich gemacht, damit ihr euch einen Eindruck davon machen könnt, was bei der Ruine gerade alles passiert:
Hier sieht man die Ostmauer links neben dem Eingang. Diese wurde bereits fachmännisch abgemauert, damit das Regenwasser entsprechend abrinnen kann.
Ein alter Baumtram ragt aus den Mauern. Er ist wohl schon einige hundert Jahre alt und muss aufgrund seines schlechten Zustandes entfernt werden.
Das ist eines der Nester, indem unser Turmfalke jährlich seine Jungen bekam. Wir hoffen, er kommt nach den Renovierungsarbeiten wieder zurück.
Das zweite Falken-Nest.
Blick vom Wehrturm Richtung Limberg. Man sieht hier die Rodung der mit Käfer befallenen Bäumen.
Hier geht es 30 Meter runter.
Arbeitermaterial der Steinmetz – diese Steine werden mit der Zwickeltechnik verarbeitet und somit die lockeren Steine befestigt.
An der Süd-Westseite des Wehrturms findet man diese Flechten an den Steinen.
Viele Steine hängen nur mehr leicht im Mauerwerk.
Links unten sieht man das Fenster zum Kerker-Eingang
Hier der Blick in den Burghof, der sich von einem verschlafenen, grünen Ganzem in eine aktive Baustelle verwandelt hat.
Eine sehr schöne Aufsicht auf die Ostmauer links neben dem Eingang. Die Mauerkrone ist gesichert und soweit konserviert, dass Regen und Witterung nicht mehr so eine Angriffsfläche haben.
Man sieht hier eine komplette Etage vom Gerüst entlang des Wehrturm.
Und natürlich der Blick nach Gramastetten.
Ganz oben sieht man auf das Netz, dass schon letztes Jahr befestigt wurde.
Das Netz hat bereits einige Steine aufgefangen und wird nach den Arbeiten wieder abgebaut.
Mit dem Blick auf den Parkplatz wird einem bewusst, wie hoch man wirklich ist.
An einigen Stellen sieht man die Befestigungsmaßnahmen, die bereits vor Jahrzehnten gemacht worden sind.
Hier ist schon ein großer Teil der Mauer ab gebrochen – viele Steine sind locker.
Man Dach des Wehrtrums, das undicht ist und Wasser in den Wehrturm durch lässt.
Für mich geht es hier weiter – die Gerüstbaufirma stand in 40 Meter Höhe im Leeren.